BSR 41: „Warum nicht Whatsapp?“ condensed

Neulich. Neues Schuljahr. Erstes Meeting des Elternbeirats. Am Ende des Treffens tauchte die fast schon obligatorische Frage auf, welchen Messenger wir für unsere Kommunikation innerhalb des Elternbeirats nutzen wollen?

Ich war für alles offen, außer für Whatsapp. Alle anderen waren für Whatsapp. Der Frage nach dem „Warum?“ bin ich ausgewichen, weil ich den Rahmen des Meetings nicht durch einen zweistündigen Vortrag sprengen wollte. Aber ich fühlte mich anschließend inspiriert, den vermeintlich zweistündigen Vortrag auf einen möglichst kurzen Blog-Beitrag zu reduzieren, um die Frage nicht unbeantwortet zu lassen.

Datenschutz

Es sollte mittlerweile hinlänglich bekannt sein, dass die Datenschutzbestimmungen von Whatsapp unzureichend sind. Whatsapp schneidet diesbezüglich in Messenger-Tests grundsätzlich schlecht ab. Viele andere Messenger übrigens auch. Von Whatsapp wird in den höheren Schulen abgeraten, wenn es um den Aufbau von Social-Media Kompetenz der Schüler geht. Whatsapp wird von den IT-Abteilungen der meisten Unternehmen auf Firmenhandys verboten. Whatsapp teilt alle Daten mit Facebook bzw. Meta. Und man verliert alle Rechte an seinen geposteten Texten, Bildern etc., die von Whatsapp bzw. Facebook bzw. Meta beliebig verwendet werden können. Das ist den meisten Menschen nicht neu.

Zensur

Facebook zensiert zielgerichtet durch Löschen, was nicht in das gewünschte Narrativ passt, um die öffentliche Meinung zu manipulieren. Ähnlich wie die EU russische Informationskanäle zensiert.

Und damit wird der zu betrachtende Bogen plötzlich größer.

Denn wir wissen ganz genau: Wer zensiert, hat Angst vor der Wahrheit. Und wer die Wahrheit unterdrückt, führt ganz sicher nichts Gutes im Schilde.

Die freie Meinungsäußerung ist die Essenz einer demokratischen Gesellschaft und ihrer Weiterentwicklung. Das Wesen der Demokratie ist nicht, wie von vielen Menschen angenommen, die Wahl, sondern der offene Debattenraum. Eine offene, sachorientierte Debatte führt in der Regel zu einer guten Lösung. Erst bei gleichwertigen Lösungen sollte als Ultima Ratio eine Wahl in Betracht kommen.

Noch einmal: das Wesen der Demokratie ist der offene Debattenraum! Die Voraussetzung dafür: die freie Meinungsäußerung!

Und mehr noch: Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist die entscheidende Grundlage für alles, was den Menschen zum Menschen macht. Das gesamte menschliche Denken hängt von der Möglichkeit der freien Meinungsäußerung ab. Denn das Denken ist vom Reden praktisch nicht zu unterscheiden.

Zensur ist somit ein No-Go. Und damit ist auch Facebook und seine Produkte ein No-Go! Zumindest für mich.

Was tun?

Nun stellt sich die Frage: Was kann ich kleines Licht tun? Und damit wird der Bogen wieder kleiner. Was kann ich als einzelner tun?

Wenn ich weiß, dass Whatsapp zu einem Big Data Konzern gehört, den nicht nur Datenschutz nicht interessiert, sondern der systematisch zensiert, was nicht in (s)ein gewünschtes Narrativ passt, und damit die freie Meinungsäußerung nicht nur behindert, sondern verhindert, könnte ich ganz einfach aufhören, seine Produkte zu nutzen. Wie wäre das?

Manchmal ist es ganz einfach, einen kleinen Beitrag zu leisten. Wenn man sich seiner individuellen Verantwortung bewusst ist und ihr nachkommt. Und wenn alle kleinen Lichtlein ihren kleinen Beitrag leisten, wird es auf einmal ganz hell und kann eine große Wirkung haben.

Die Anzahl an Whatsapp-Alternativen ist groß. Die meisten sind hinsichtlich Datenschutz offensichtlich ebenfalls wenig empfehlenswert. Aber nur wenige gehören zu einem systematisch zensierenden Großkonzern.

Wenn es um die Wahl des Messengers geht, steht in meinem Wertesystem die individuelle moralische Verantwortung, das Richtige zu tun, und Whatsapp, Facebook, Twitter etc. nicht zu nutzen, über der Bequemlichkeit, die eine Nutzung vielleicht mit sich brächte.

BSR 40: Technokratie

Prolog

In meinem letzten Blog-Beitrag zum Thema Glaskugellesen haben wir die Zukunft aus der Gegenwart extrapoliert. Doch auch die Gegenwart war einmal Zukunft, und zwar in der Vergangenheit. Um also die Gegenwart zu verstehen und daraus die Zukunft ableiten zu können, tun wir gut daran, auch die Vergangenheit zu kennen und zu verstehen.

Derzeit scheint die unipolare sog. internationale regelbasierte Ordnung (International Rule Based Order IRBO) bedroht zu sein. Die globalen Machtverhältnisse scheinen sich zu verschieben. Während Ost und West alte Feindschaften wieder aufleben lassen, wird uns weisgemacht, dass dieser Kampf die Zukunft der internationalen Beziehungen und die Entwicklungsrichtung der Nationalstaaten bestimmt. Der regelbasierten Ordnung steht die sog. Internationale gesetzesbasierte Ordnung (International Law Based Order ILBO) eines globalen multipolaren Systems souveräner Staaten gegenüber. Diese gesetzesbasierte oder auch volkerrechtsbasierte Ordnung wird von Russland und China führend vertreten. Das Kräfteverhältnis scheint sich nach Osten zu verschieben.

Anstatt sich auf den westlichen Imperialismus zu stützen, legt das neue, auf internationalem Recht basierende System den Schwerpunkt auf multipolare Zusammenarbeit, Handel und die Achtung der nationalen Souveränität. Dieses neue multipolare System steht damit angeblich im Gegensatz zu dem verblassenden westlichen „regelbasierten“ Modell.

Doch es sind keineswegs die Nationalstaaten die treibende Kraft hinter der derzeitigen Umstrukturierung. Die geopolitischen Narrative, die uns in den Medien angeboten werden, sind für den medienkompetenten Bürger viel zu oberflächlich.

Diejenigen, die den Wandel anführen, fühlen sich keinem Nationalstaat verpflichtet. In ihren Händen ist das Völkerrecht ebenso wenig ein Hindernis für ihre Ambitionen wie ein vages Bekenntnis zu „Regeln“.

Der globale Wandel wird nämlich nicht von nationalen Regierungen angeführt, sondern von einem globalen Netzwerk von Interessensgruppen, die sich nur ihrem eigenen globalistischen Netzwerk und ihren kollektiven Bestrebungen verpflichtet fühlen und deren Ziel offensichtlich eine globale Technokratie ist.

Über den Einzug technokratischer Strukturen schrieb ich bereits mehrfach ausführlich in der Verangenheit, z. B. in meinen Beiträgen Post-Corona-Weltordnung und Post-Corona-Weltordnung revisited. Dieser Artikel wird noch ausführlicher. Der geneigte Leser möge sich die Zeit nehmen.

Was also als multipolare Ordnung bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit eine Multistakeholder-Ordnung, ein Netzwerk, in dem die nationalen Regierungen Partner sind und das sich aus staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren zusammensetzt. Trotz erklärter Feindseligkeiten haben die Nationalstaaten jahrzehntelang zusammengearbeitet, um den jetzt entstehenden globalen Steuerungskomplex zu gestalten. Es gibt ganz offensichtlich einen gemeinsamen Nenner verschiedenster Interessensgruppen.

Während das System der Nachkriegszeit verschwindet, ist der Rahmen, der an seine Stelle treten soll, den Menschen in den ehemaligen westlichen, liberalen Demokratien völlig fremd. Daher müssen wir uns verändern, um mit der Neuausrichtung zu leben – leben zu lernen. Wir werden darauf konditioniert, an die Verheißungen der neuen Ordnung, sei sie regelbasiert oder gesetzesbasiert, sei sie unipolar oder multipolar, und der darauf aufbauenden globalen Technokratie zu glauben. „BSR 40: Technokratie“ weiterlesen

BSR 39: Das Auge des Horus condensed

Die meisten von uns kennen es. Es ist Gegenstand so mancher Verschwörungstheorie und vielleicht auch so mancher Verschwörungspraxis. Wer weiß das schon? Das allsehende Auge.

Aber woher kommt es? Was hat es damit auf sich?

Dazu begeben wir uns auf eine kleine Zeitreise. Wir reisen in die ägyptische Mythologie und reduzieren sie dabei auf das in diesem Zusammenhang Wesentliche, um anschaulich zu bleiben.

Werfen wir einen Blick auf die Akteure:

Da ist Osiris. Osiris ist der alte König. Er ist der Geist, der den ägyptischen Staat gegründet hat. Als er jung war, war er ein großer Held. Aber jetzt ist er alt. Er ist archaisch. Und er sieht wissentlich über Vieles hinweg.

Osiris hat einen Bruder, Seth. Seth ist Satan. Er ist ein Vorläufer der westlichen Vorstellung von Satan.

Isis ist die Königin der Unterwelt, des Unbekannten, des Chaos. Und Isis war die Göttin einer religiösen Struktur, die über Tausende und Abertausende von Jahren herrschte.

Und dann gibt es noch Horus. Horus ist ein Falke und das ägyptische Auge. Jeder kennt das Auge mit der offenen Pupille. Horus ist ein Falke, weil Falken viel besser sehen können als wir Menschen. Sie können besser sehen als alle anderen, außer vielleicht Adler. Und sie fliegen hoch über allem.

Osiris, Seth, Isis und Horus sind die Akteure.

„BSR 39: Das Auge des Horus condensed“ weiterlesen

BSR 38: Monotheismus condensed

Das alte Ägypten, das alte Griechenland, das alte Rom und die vielen anderen Hochkulturen der Vergangenheit – sie alle waren bekanntlich polytheistische Kulturen, Gesellschaften mit vielen Göttern. Jeder Gott hatte seinen „Zuständigkeitsbereich“. Jeder Gott repräsentierte bestimmte Ideale. Ihnen gerecht zu werden, forderte von den Menschen bestimmte Rituale und bestimmte Verhaltensweisen. Es war als Mensch daher sicher kein Leichtes, so vielen Göttern gleichzeitig zu huldigen.

Die jüdisch-christlichen wie auch die islamischen Kulturen kennen hingegen nur einen Gott.

Doch wie ist im Laufe der Zeit aus den vielen Göttern nur einer geworden? „BSR 38: Monotheismus condensed“ weiterlesen

BSR 37: Glaskugel lesen condensed

Einleitung

Am 11. und 12. November 2021 veranstaltete das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) ein zweitägiges Treffen unter dem Motto „The Great Narrative„, um längerfristige Perspektiven zu erörtern und „ein Narrativ mitzugestalten, das bei der Schaffung einer widerstandsfähigeren, inklusiveren und nachhaltigeren Vision für unsere gemeinsame Zukunft helfen kann“. Das WEF versammelte Futuristen, Wissenschaftler und Philosophen aus der ganzen Welt, um Visionen für die Neugestaltung der Welt zu entwerfen und vorzustellen, wie unsere Welt in den nächsten 50 Jahren aussehen könnte. Die Diskussionsbeiträge wurden gesammelt und im Januar 2022 in einem Buch mit dem Titel The Great Narrative veröffentlicht.

Die Veröffentlichung des Buches The Great Narrative sollte mit dem jährlichen WEF-Treffen vom 17. – 21. Januar 2022 in Davos, Schweiz, zusammenfallen, das unter dem Motto „Zusammenarbeiten, Vertrauen wiederherstellen“ steht, welches verschoben wurde auf den 22. – 26. Mai 2022. Statt dessen fand im Januar 2022 ein virtuelles Meeting statt. Das Buch wurde planmäßig veröffentlicht. Laut WEF soll sich das Meeting im Mai 2022 darauf konzentrieren, den Stakeholder-Kapitalismus zu beschleunigen, die Technologien der vierten industriellen Revolution zu nutzen und eine integrativere Zukunft der Arbeit zu gewährleisten. Die Botschaft, die das WEF und seine Partner seit Beginn der COVID-19-Veranstaltung gefordert haben, ist im Wesentlichen dieselbe – ein Great Reset der Wirtschafts-, Regierungs-, Gesundheits-, Lebensmittelproduktions- und Technologiesysteme, die die Grundlage des gesamten menschlichen Lebens bilden.

Der Great Reset wurde Anfang Juni 2020 vom WEF als Reaktion auf COVID-19 angekündigt. Der Great Reset wurde von Klaus Schwab, dem Gründer und geschäftsführenden Vorsitzenden des Weltwirtschaftsforums, Englands Prinz Charles, Antonio Guterres, dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, und Kristalina Georgieva vom Internationalen Währungsfond unterstützt. Das WEF hat die letzten Jahre damit verbracht, seine Ideen zu verbreiten und sich mit Regierungen und Privatunternehmen zusammenzutun, die seine Ziele einer von Technokraten geführten Welt teilen, die im Namen des Kampfes für Vielfalt und Nachhaltigkeit Entscheidungen von oben nach unten für die Menschen auf dieser Welt treffen. „BSR 37: Glaskugel lesen condensed“ weiterlesen

BSR 36: Zensur condensed

Die USA schreiben in ihrer Verfassung verschiedene Rechte der Bürger fest. Dazu zählen die Rede- bzw. Meinungsfreiheit und die Pressefreiheit. In ihrem ersten Verfassungszusatz heißt es, dass es der Regierung untersagt ist, ein Gesetz zu erlassen, das die Rede- oder Pressefreiheit einschränkt.

„Congress shall make no law […] abridging the freedom of speech, or of the press […]“.

Das hindert diese Regierung oder ihre Behörden natürlich nicht daran, eine andere Regierung zu ermutigen, einen Journalisten wegen der Veröffentlichung der Wahrheit einzusperren, aber das ist ein anderes Thema.

Auch die Europäische Menschenrechtskonvention unterstützt das Recht auf freie Meinungsäußerung. In Artikel 10 Abs. 1 heißt es:

„Jede Person hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Dieses Recht schließt die Meinungsfreiheit und die Freiheit ein, Informationen und Ideen ohne behördliche Eingriffe und ohne Rücksicht auf Staatsgrenzen zu empfangen und weiterzugeben […].“

Sie hält sich allerdings in Absatz 2 eine Hintertür offen, die Ausübung dieser Freiheit unter bestimmten Bedingungen einzuschränken.

„Die Ausübung dieser Freiheiten ist mit Pflichten und Verantwortung verbunden; sie kann daher Formvorschriften, Bedingungen, Einschränkungen oder Strafdrohungen unterworfen werden […]“

Im UN-Sozialpakt wird in Artikel 13 das Recht eines jeden auf Bildung festgeschrieben.

„Die Vertragsstaaten erkennen das Recht eines jeden auf Bildung an. Sie stimmen überein, dass die Bildung auf die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit und des Bewusstseins ihrer Würde gerichtet sein und die Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten stärken muss. Sie stimmen ferner überein, dass die Bildung es jedermann ermöglichen muss, eine nützliche Rolle in einer freien Gesellschaft zu spielen, dass sie Verständnis, Toleranz und Freundschaft unter allen Völkern und allen rassischen, ethnischen und religiösen Gruppen fördern sowie die Tätigkeit der Vereinten Nationen zur Erhaltung des Friedens unterstützen muss.“ „BSR 36: Zensur condensed“ weiterlesen

BSR 35: Redefreiheit condensed

Eigenständiges Denken muss kein Schaden sein. Aber es strengt an. Deshalb zieht ein Großteil der Menschen wohl das betreute Denken dem selbständigen Denken vor. Das kann böse enden.

Denken sichert unser Überleben – als Individuum und als Menschheitsfamilie. Wir Menschen haben die einzigartige Fähigkeit, uns das, was wir tun wollen, vorzustellen, und zwar bevor wir es tun. Wie im Beitrag Denken condensed ausgeführt, haben wir alle unser eigenes Abbild der Realität im Kopf, unsere Landkarte. Auf dieser Basis können wir in unseren Gedanken unsere nächsten Handlungen durchspielen. Wenn diese Handlungen in unserer gedanklichen Simulation ein böses Ende nehmen, sollten wir sie vielleicht lieber lassen. „BSR 35: Redefreiheit condensed“ weiterlesen

BSR 34: Totalitarismus condensed

Der Staat trete an die Stelle Gottes, schreibt Carl Gustav Jung in seinem 1957 erschienen Spätwerk Gegenwart und Zukunft.

Zahlreiche Schriften beschäftigen sich seit dem 20. Jahrhundert mit totalitären Herrschaftssystemen – belletristische wie wissenschaftliche. Die vermutlich bekannteste unter ihnen ist George Orwells dystopischer Roman 1984.

Totalitarismus ist gemäß Wikipedia (Stand: 8.1.2022) eine Form der Herrschaft, die „in alle sozialen Verhältnisse hineinzuwirken strebt, oft verbunden mit dem Anspruch, einen ‚neuen Menschen‘ gemäß einer bestimmten Ideologie zu formen. Während eine autoritäre Diktatur den Status Quo aufrechtzuerhalten sucht, fordert eine totalitäre Diktatur von den Beherrschten eine äußerst aktive Beteiligung am Staatsleben sowie dessen Weiterentwicklung in eine Richtung, die durch die jeweilige Ideologie angewiesen wird. Typisch sind somit die dauerhafte Mobilisierung in Massenorganisationen und die Ausgrenzung bis hin zur Tötung derer, die sich den totalen Herrschaftsansprüchen tatsächlich oder möglicherweise widersetzen.“

Totalitarismus zeigt damit in großem Umfang religiöse Züge. So bauen beispielsweise sowohl das Christentum als auch der Islam auf dem Glauben auf, dass mit der Rückkehr Christus‘ ein neues goldenes Zeitalter anbrechen wird. Ähnliches gilt für den Totalitarismus. Nur ist es im Totalitarismus kein Prophet, der die Welt transformiert, sondern der Mensch erschafft das neue goldene Zeitalter selbst mittels der Direktive des allmächtigen und alles kontrollierenden Regierungsapparates. Denn die allmächtige Regierung, sei sie lokal, national oder international, wird die Gesellschaft zum Besseren verändern. Durch den tiefen Glauben, dass dies tatsächlich möglich sei, erwächst der Totalitarismus von der bloßen Regierungsform zur Bewegung, wie Hannah Arendt in ihrem Werk The Origins of Totalitarianism feststellte. Alles wird zur Glaubensfrage. „BSR 34: Totalitarismus condensed“ weiterlesen

BSR 33: „Gesundheitsministerium, es ist Zeit, Versagen einzugestehen“

Lautete seine Überschrift. „Die Wahrheit ist wie ein Sturm, der ans Tageslicht kommt. Und hinsichtlich der Corona-Politik kommt er gerade ans Tageslicht“, schrieb Professor Ehud (Udi) Qimron am 6. Januar 2022 in einem offenen Brief. Und weiter: „Wenn die zerstörerischen Konzepte eines nach dem anderen zusammenbrechen, ist es an der Zeit, die Experten, die die Bewältigung der Pandemie geleitet haben, zu erinnern: wir haben es euch gesagt.“

Udi Qimron ist Professor am Institut für klinische Mikrobiologie und Immunologie der Tel Aviv University, und er hat nicht nur eine Meinung. Abweichend vom eigentlichen strictly rational Motto dieses Blogs wird seine Meinung hier aus gegebenem Anlass veröffentlicht. Der Anlass ist, der Mann ist vom Fach; er lebt und arbeitet in Israel; er sagt, was er denkt.

Der geneigte Leser wird sich der Tatsache bewusst sein, dass sich Israel als Musterschüler bei der „Ausrottung“ von SARS-CoV-2 profilieren möchte – mit drakonischen Maßnahmen und einer der höchsten Impfquoten weltweit.

Während ich in meinem vorigen Blog-Beitrag ein Impf-Resümee zog, ist Professor Qimron’s offener Brief ein Corona-Maßnahmen-Resümee bezogen auf den Staat Israel.

Doch gehen wir zuerst ein gutes Jahr zurück. Am 16. August 2020 erschien in den Israel National News ein Beitrag zu einem Interview, das Professor Udi Qimron gegeben hat. Der Titel: „Die Geschichte wird über die Hysterie urteilen“. Das Thema, wie sollte es anders sein: Corona. „BSR 33: „Gesundheitsministerium, es ist Zeit, Versagen einzugestehen““ weiterlesen

BSR 32: Corona-Impfung revisited

Prolog

Eine Corona-Impfung ohne Nutzen gegen eine Krankheit, die nicht tötet, und deren Notwendigkeit sich rational denkenden Menschen mit Restvernunft und eigenem Urteilsvermögen aus genau diesem Grunde nicht erschließt, sodass millionenschwere Marketing-Kampagnen geschaltet, Angst-Szenarien propagiert und sogar die Menschen zur „Impfung“ gezwungen werden müssen.

So könnte nach einem Jahr „Impferfahrung“ die augenblickliche Situation etwas pointiert zusammengefasst werden. Aber hier soll nicht pointiert, sondern auf Fakten geblickt werden – wie immer strictly rational.

Vor einem Jahr schrieb ich einen Blog-Beitrag zur Corona-Impfung. Nach einem Jahr ist es Zeit für ein erstes Resümee und einen Abgleich mit den letztjährigen Inhalten. Mittlerweile lässt sich die ein oder andere Frage, die im damaligen Beitrag aufgeworfen wurde, mit ausreichender Gewissheit beantworten.

Begriffsdefinition

Im Jahr 2009, inmitten der Schweinegrippe Nicht-Krise, gab es eine Änderung des §4 Arzneimittelgesetzt bezüglich der Definition des Begriffs Impfung. War bis dahin eine Impfung ein Arzneimittel gewesen, das Antigene enthielt, so durfte es ab 2009 auch „rekombinante Nukleinsäuren enthalten, [die] ausschließlich zur Vorbeugung und Behandlung von Infektionskrankheiten bestimmt sind“.

Das Einbringen von rekombinanter Nukleinsäure in Zellen mit dem Ziel ihrer Funktionsänderung ist die medizinische Definition von Gentherapie.

Wussten Sie das? „BSR 32: Corona-Impfung revisited“ weiterlesen