Bei meinen Recherchen zum Thema Israel und Hamas bin ich auf zwei sehr interessante, weil inhaltlich aufschlussreiche Artikel gestoßen.
Der erste Artikel erschien im Juli 2014 in der Washington Post. Er trägt den Titel „How Israel helped create Hamas“ und liest sich, als beschriebe er die aktuellen Ereignisse im Oktober/November 2023. Ein Déjà-vu?
Der zweite, sehr ausführliche Artikel erschien bereits im Januar 2009 im Wall Street Journal. Er trägt einen ähnlichen Titel: „How Israel Helped to Spawn Hamas“.
Beide Artikel habe ich auszugsweise kombiniert und unkommentiert übersetzt.
– Beginn der Übersetzungen –
Alles deutet darauf hin, dass die Regierung des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu bereit ist, eine langwierige Schlacht im zerstörten Gazastreifen zu führen, um die Fähigkeiten der militanten islamistischen Gruppe Hamas zu zerschlagen. Der anhaltende Konflikt hat bereits einen hohen Blutzoll gefordert. Die Zahl der palästinensischen Todesopfer nähert sich der Gesamtzahl der israelischen Bombenangriffe und der Bodenoffensive im Gazastreifen in den Jahren 2008 und 2009, bei denen innerhalb von drei Wochen mindestens 1.383 Palästinenser getötet wurden.
Netanjahu will die palästinensische Enklave vollständig entmilitarisieren, angefangen bei dem Tunnelnetz, das es den Hamas-Kämpfern ermöglicht, in israelisches Gebiet einzudringen. Doch die Hamas, eine verbissene Truppe, die in Kriegszeiten gedeiht, bleibt hartnäckig. Am Dienstag erklärte ein Hamas-Sprecher, dass Netanjahus Drohungen weder die Hamas noch das palästinensische Volk verängstigen“.
Die aktuellen Kämpfe – ein Zusammenstoß zwischen den weit überlegenen israelischen Streitkräften und den Aufständischen der Hamas – verdecken die größeren Herausforderungen, vor denen Israelis und Palästinenser stehen, einschließlich der heiklen Frage, wie Millionen von Palästinensern, die unter der Besatzung leben, gleiche Rechte zugestanden werden können, falls sich ein separater palästinensischer Staat als nicht realisierbar erweist.
Sie verschleiert auch die merkwürdige Geschichte der Hamas. Bis zu einem gewissen Grad verdankt die islamistische Organisation, deren militanter Flügel in den letzten Wochen Raketen auf Israel abgefeuert hat, ihre Existenz dem jüdischen Staat. Die Hamas wurde 1988 im Gazastreifen zur Zeit der ersten Intifada, also des Aufstands, mit einer Charta gegründet, die heute [2014] für ihren Antisemitismus und ihre Weigerung, die Existenz des israelischen Staates zu akzeptieren, berüchtigt ist. Doch mehr als ein Jahrzehnt zuvor hatten die israelischen Behörden den Aufstieg der Hamas aktiv unterstützt.
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