Manche Dinge sterben nicht aus. Bereits seit langem wissen Psychologen, dass ein Großteil der Menschen bereit ist, alles zu glauben, wenn es vehement und oft genug wiederholt wird. Man denke nur an die armen Lemminge und ihren scheinbaren kollektiven Selbstmord. Dieses dargebotene (wenn auch fabrizierte und damit falsche) Narrativ war offenbar derart überzeugend, dass es als Redewendung sogar Einzug in die deutsche Alltagssprache gehalten hat. Ein jeder weiß, was beim Stichwort „Lemminge“ gemeint ist.[1]
Die Sache mit dem Klimawandel scheint ähnlich gelagert zu sein. Natürlich gibt es einen Klimawandel. Daran dürfte kaum jemand zweifeln. Das Klima wandelt sich stetig, seit Jahrtausenden, Jahrmillionen, hat sich in der Vergangenheit gewandelt und wird sich auch in Zukunft wandeln.
Einzig die Frage, welchen Einflussfaktoren der Klimawandel unterliegt, insbesondere welchen Einfluss das menschliche Verhalten auf das Klima ausmacht, führt zu kontroversen Diskussionen. Oder besser gesagt, sollte zu kontroversen Diskussionen führen. Denn der offene Debattenraum, das elementarste Kennzeichen einer Demokratie, erscheint an dieser Stelle deutlich verengt.
Bereits Noam Chomsky erkannte vor Jahrzehnten und formulierte es treffend: „Der schlaueste Weg, Menschen passiv und folgsam zu halten, ist, das Spektrum akzeptierter Meinungen strikt zu limitieren, aber innerhalb dieses Spektrums sehr lebhafte Debatten zu erlauben.“
„BSR 79: Klimawandel revisited“ weiterlesen