BSR 30: Die Glaskugel ist eine Scheibe aka Neo-Feudalismus condensed

Prolog

Das Thema Simulation ist uns in diesem Blog bereits in verschiedenen Beiträgen begegnet. Simulationen haben ihren Sinn und boten bislang einen großen Mehrwert in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft, so z. B. für die Berechnung von Festigkeit und Steifigkeit in der Welt der Bauwerke oder für Abbildung und Analyse von Materialflüssen in der Welt der Produktion und Lieferketten und für vieles mehr.

Wo viel Licht ist, ist natürlich auch immer viel Schatten. Und so gab und gibt es an der ein oder anderen Stelle auch Missbrauchsfälle von Simulation. Dieser Missbrauch scheint immer dann stattzufinden, wenn die Fakten einem gewünschten Narrativ zuwiderlaufen. Dann nämlich werden die fehlenden Fakten gerne durch Simulationsergebnisse ersetzt, die dem geneigten Mainstream-Medienkonsumenten als wissenschaftliche Erkenntnisse dargebracht werden. Dies betrifft beispielsweise das Weltuntergangsszenario des Club of Rome der 1970er Jahre, das unter dem Titel „Die Grenzen des Wachstums“ veröffentlicht wurde, ebenso wie den „Klimawandel“, der uns seit Jahrzehnten nur noch wenige Jahre Zeit lässt zu handeln, bevor wir alle erfrieren aufgrund der bevorstehenden Eiszeit (Narrativ der 1970er Jahren) oder bevor wir alle ertrinken aufgrund des Temperaturanstiegs und des daraus resultierenden ansteigenden Meeresspiegels (Narrativ seit den 1980er Jahren), oder die schier unendlich große Anzahl drohender Corona-Toter im vergangen Jahr 2020, die sich erfreulicherweise nicht manifestiert hat. In neu-deutscher Terminologie müssten sie alle als Fake-News deklariert und gebrandmarkt werden, weil nichts von dem, was simuliert und daraus abgeleitet wurde, eingetreten ist. Sind Simulationsergebnisse das aber wirklich? Fake News?

Schauen wir einmal genauer hin. Oder sollte ich sagen: hinein?

Es erscheint zweckmäßig, grundsätzlich zwei Arten von Simulationen zu unterscheiden. Auf der einen Seite gibt es quantitative Simulationsmodelle. Auf der anderen Seite gibt es Simulationsszenarien bzw. Simulationsveranstaltungen. Wenngleich die quantitativen Simulationsergebnisse bei der Abbildung globaler Zusammenhänge aufgrund der unendlichen Anzahl vorhandener, aber kaum abbildbarer Interdependenzen im Wesentlichen unzutreffend sind, ermöglichen insbesondere die in den vergangen Jahren veröffentlichten Simulationsszenarien und durchgeführten Simulationsveranstaltungen einen ganz besonderen Blick. Nämlich den Blick in die Glaskugel. Denn diese ist offensichtlich gar nicht dreidimensional rund, sondern nur zweidimensional und viereckig. Und sie steht bei fast jedem im Zimmer. Wir müssen diese Glaskugel der Neuzeit, unseren Flachbildschirm, nur zu nutzen wissen.

Steigen wir ein. Werfen wir gemeinsam einen Blick in die Zukunft. Natürlich strictly rational.

1. Akt – Rückblick

Sie erinnern sich noch an das Event 201, das im Oktober 2019 in New York stattfand, veranstaltet vom Johns Hopkins Center for Health Security in Zusammenarbeit mit dem Weltwirtschaftsforum und der Bill and Melinda Gates Stiftung, eine High-Level Simulationsübung? Simulationsgegenstand war eine weltweite Pandemie eines neuartigen Coronavirus, die in dem Szenario 65 Millionen Tote gefordert hat. Über das Event 201 wurde auch in den sog. Mainstream-Medien berichtet. Der ein oder andere war möglicherweise ein wenig überrascht, dass das, was in dieser Simulationsübung durchgespielt wurde, wenige Monate später Wirklichkeit geworden ist. Warum? Ich meine, woher kam die Überraschung?

Vielleicht weil Sie Clade X nicht kennen?

Oder Crimson Contagion?

Oder Lock Step?

Oder SPARS?

Hierbei handelt es sich ebenfalls um Simulationsübungen bzw. Szenarien, die sich mit einer Coronavirus-Pandemie beschäftigen und bereits vor vielen Jahren durchgeführt bzw. erarbeitet wurden.

Kennen Sie den Zweck solcher Szenarien und Simulationsübungen?

Wenn Sie einen Spielfilm anschauen, sehen Sie ein Ergebnis. Bis es aber zu diesem Ergebnis kommt, das den Cineasten vorgeführt wird, waren viele produktive Menschen aktiv an der Erstellung des Spielfilms beteiligt. Sie sehen also das Ergebnis monatelanger Arbeit. Jeder einzelne trug seinen Teil zum Gelingen bei. Der Beitrag jedes einzelnen ist dabei mal größer, mal kleiner. Regisseur, Drehbuchautor und Kameramann tragen einen größeren Teil bei in dem Sinne, dass sie einen Überblick über das Gesamtprojekt und eine konkrete Vorstellung vom Ergebnis haben, das erzielt werden soll. Der Elektriker, die die Kameras und die Scheinwerfer mit Strom versorgt, die Kostümbildnerin, die ein Sakko in der richtigen Größe und der gewünschten Farbe erstellt, der Beleuchtungsspezialist, der die Scheinwerfer so aufbaut und ausrichtet, dass der gewünschte Effekt in einer Szene entsteht – sie alle tragen auch ihren Teil bei, kennen und sehen aber nur einen kleinen Ausschnitt des Ganzen. Und natürlich hatte irgendjemand irgendwann einmal die Idee zu dem Film gehabt. Und wenn der Film schließlich fertig ist, muss er noch bekannt gemacht werden, damit in den Filmfreunden unter uns das Bedürfnis geweckt wird, das neue Meisterwerk anzuschauen.

Was wäre, wenn die oben genannten Simulationsszenarien allesamt Drehbücher waren und auf Basis dieser Drehbücher eine „Film-Crew“ zusammengestellt wurde, um die beschriebenen Szenarien Wirklichkeit werden zu lassen? Eine Crew bestehend aus global agierenden Akteuren, die dem Produzenten, dem Regisseur und dem Drehbuchautor eines Films entsprechen und die mit NLP-ähnlichen Methoden die Angst vor einer globalen Coronavirus-Pandemie in die Köpfe von Politikern und Managern programmierten, damit diese wussten, wie sie sich zu verhalten haben, um die „Botschaft“ (=Angst) unter das Volk bringen.

Diese Pandemieübungen nahmen genau das vorweg, was wir gerade erleben. Genauso wie die katastrophalen, katalytischen Ereignisse des 11. September 2001 zufällig mit entsprechenden Kriegsspielen zusammenfielen. Die Pandemieübungen bildeten die Grundlage für die derzeitige globale Regierungsreaktion – die Einführung von digitalen Impfpässen, die Errichtung eines Biosicherheitsnetzes, das Durchgreifen gegen Online-„Desinformation“, d.h. gezielte Zensur all dessen, was dem offiziellen Narrativ zuwider läuft, usw.?

Was wäre, wenn in den letzten Jahren über die oben genannten hinausgehende Simulationen stattgefunden haben, die in ähnlicher Weise die Pläne für die Welt für die Zeit nach der vermeintlichen Corona-Pandemie schwarz auf weiß darlegen?

Was wäre, wenn Simulationen, Kriegsspiele und Übungen ausgearbeitet wurden, um unsere Reaktionen auf die Krisen zu simulieren, die im kommenden Jahrzehnt geschaffen werden?

2. Akt: Food Chain Reaction

Im November 2015 trafen sich gemäß offizieller Pressemitteilung auf der Cargill-Website „65 internationale Politiker, Wissenschaftler, Unternehmer und Vordenker am Hauptsitz des World Wildlife Fund in Washington DC, um durchzuspielen, wie die Welt auf eine künftige Lebensmittelkrise reagieren würde.“ Im Laufe von zwei Tagen spielten die Teilnehmer dieser „Food Chain Reaction“ -Krisensimulation eine Reaktion auf eine Reihe von konvergierenden und sich überschneidenden Krisen in den 2020er Jahren durch, darunter „zwei große Lebensmittelkrisen mit Preisen, die sich 400 Prozent des langfristigen Durchschnitts nähern; eine Reihe von klimabedingten extremen Wetterereignissen; der Sturz von Regierungen in Pakistan und der Ukraine; und Hunger- und Flüchtlingskrisen in Bangladesch, Myanmar, Tschad und Sudan“.

Neben den zu erwartenden Aussagen der Unternehmen, „der Zeit voraus zu sein“, um „alles richtig zu machen“, hebt der World Wildlife Fund die wichtigste Schlussfolgerung aus dieser Studie hervor: „Nur wenn wir die Expansion der Landwirtschaft stoppen, die landwirtschaftliche Produktion steigern, die Effizienz der Ressourcennutzung erhöhen und die Verschwendung von Lebensmitteln reduzieren, können wir die Lebensmittel und die Nahrung bereitstellen, die wir brauchen, und gleichzeitig sicherstellen, dass wir die Natur für künftige Generationen erhalten.“

Ich überlasse es Ihnen, die Implikationen dieser Aussage in Ruhe zu überdenken. Aber das Spiel, das, wie uns versichert wurde, „über Monate hinweg mit maximalem Realismus im Hinterkopf entwickelt wurde“, entwirft einige sehr spezifische Szenarien, die auf dem besten Weg sind, Realität zu werden. Dazu gehört z. B. „ein steiler Preisanstieg mit drohender globaler Nahrungsmittelknappheit im Jahr 2022“, der die EU-Akteure dazu veranlasst, eine Steuer auf Fleisch zu erheben. Aber jetzt kommt der Clou: Dieses „Spiel“ endete mit der Einführung einer globalen Kohlenstoffsteuer.

Die globalen Akteure nutzen offenbar jede Gelegenheit, um ihr liebstes Schreckgespenst, die Klima-Angst, heraufzubeschwören, um mehr Kontrolle über die Menschheit zu erlangen. Dieses „Kriegsspiel“ hat diese Regel bestätigt. In diesem Fall half John „Pizzagate“ Podesta als einer der „Hauptakteure und Spielleiter“, die die Übung leiteten, die Schar der Globalisten – darunter Vertreter multilateraler Institutionen wie der Weltbank, der Internationalen Finanz-Corporation und des Umweltprogramms der Vereinten Nationen sowie Führungskräfte von Unternehmen wie Louis Dreyfus Commodities, MARS Inc. und Thomson Reuters – zu der vorherbestimmten Schlussfolgerung zu führen: Der einzige Weg, die Wettergötter zu besänftigen, ist die Einführung einer globalen Steuer.

Kommt Ihnen das bekannt vor? Das Szenario der Food Chain Reaction spiegelt nur andere „Simulationen“ und „Szenarien“ der globalen Akteure aus jüngster Zeit wider. Zu ihnen gehören z.B. der Bericht „Reset The Table“ der Rockefeller Foundation, in dem die Konsolidierung der globalen Kontrolle über die weltweite Lebensmittelversorgung gefordert wird. Und die „Clean Your Plate Campaign“ der ChiCom, die darauf abzielt, die technokratische Verwaltung der Wirtschaft in das Esszimmer jedes Bürgers zu bringen, indem die „Lebensmittelverschwendung“ überwacht und bestraft und die Lebensmittelproduktionsprozesse strenger kontrolliert werden.

All diese Initiativen (und viele weitere) zielen in dieselbe Richtung: Sie wollen vermeintliche Krisen (ob echt oder scheinbar, natürlichen Ursprungs oder künstlich erzeugt) nutzen, um die globale Lebensmittelversorgung vom Bauernhof bis zum Teller „umzugestalten“, die Kleinbauern zugunsten der globalen Agrarindustrie zu verdrängen und uns in eine Welt zu führen, in der die einzigen Essensoptionen gen-manipuliert, Käfer, im Labor gezüchtetes „Fleisch“ und andere Frankenfoods sind.

Die „Lebensmittelkrisen“, die diese „Simulationen“ seit langem „vorhersehen“, werden schnell zur Realität werden.

Denn die Food Chain Reaction Simulation war nicht nur eine weit hergeholte Vision einer möglichen zukünftigen Dystopie. Wer die internationalen Schlagzeilen verfolgt, könnte den Eindruck gewinnen, dass eine weitere dieser Simulationsübungen „zufällig“ gerade Wirklichkeit wird.


Während dieser Blog-Beitrag entsteht, führen die steigenden Erdgaspreise zu einer Verknappung von Stickstoffdünger, was wiederum zur Inflation der Lebensmittelpreise beiträgt. Dies hat Russland dazu veranlasst, Exportquoten für Stickstoffdünger einzuführen, was die Probleme des Agrarsektors noch verschärft. Dieser leidet bereits unter der Entscheidung Chinas vom September, alle Exporte von Phosphat, einem weiteren wichtigen Bestandteil von Handelsdünger, zu stoppen. Die brasilianische Kommission für Landwirtschafts- und Bodenreform hat das Problem als große Bedrohung für die Ernährungssicherheit aufgegriffen. Die indische Luftwaffe hilft, Düngerlieferungen nach Sri Lanka zu sichern.

Aber das ist noch nicht alles. Überall auf der Welt klagen Landwirte ihr Leid, während die Welt in eine noch nie dagewesene Reihe von Nahrungsmittelkrisen stürzt.

Historische Dürreperioden haben die kalifornischen Landwirte hart getroffen, während der Rückstau bei den Containerschiffen die Landwirte in Schwierigkeiten bringt, das Wenige, das sie ernten konnten, zu exportieren.

In Kanada fragen sich die Landwirte aufgrund von Umstrukturierungen bei einem der wichtigsten Eisenbahnunternehmen des Landes, ob sie ihr Getreide in diesem Jahr wie gewohnt transportieren können.

Zwei Fälle von Rinderwahnsinn in Brasilien veranlassten China, die Einfuhr von brasilianischem Fleisch zu stoppen, und Brasilien hat im Gegenzug die Rindfleischproduktion teilweise eingestellt.

Und eine neue Runde virtueller False Flag Drohungen gegen die amerikanische Agrarindustrie weckt Besorgnis bei US-Senatoren über die möglichen Auswirkungen von Cyberangriffen auf die nationale Sicherheit.

Wenn man die Teile dieses Puzzles zusammensetzt, kann es kaum noch Zweifel geben, dass wir geradewegs auf dem Weg in eine generierte Nahrungsmittelkrise sind, die genauso aussieht, wie sie von der Food Chain Reaction für den wichtigen Zeitraum 2020-2030 „vorhergesagt“ wurde.

Genau im Zeitplan (und genauso, wie es das Spiel der Food Chain Reaction vorsah) werden die Landwirte jetzt aufgefordert, mit der Senkung der Kohlenstoffemissionen zu beginnen, um die „Net-Zero„-Ziele der Globalisten für die Agenda 2030 zu erreichen. Die zusätzliche finanzielle Belastung für den Agrarsektor, die mit der Umsetzung dieser Maßnahmen einhergeht, könnte zu keinem schlechteren Zeitpunkt für einen Sektor kommen, der sich bereits in einer ausgewachsenen Krise befindet … es sei denn, der ein oder andere Weltmachtsaspirant möchte diese Krise noch verschärfen.

Der Blick in die Glaskugel zeigt also eine heraufziehende weltweite Nahrungsmittelkrise. Die Menschen beginnen bereits, die Krise an der Kasse zu spüren, da die Inflation der Lebensmittelpreise einsetzt.

Was können wir tun?

Die Pläne der globalen Akteure beruhen darauf, dass wir von ihrem globalen Lebensmittelversorgungssystem und den Supermärkten, die diese Lebensmittel vertreiben, abhängig sind. Alles, was getan werden kann, um unsere Unabhängigkeit von diesem System zu erhöhen, ist ein Pluspunkt für uns.

Wir tun sicherlich gut daran, uns auf eine Zeit anhaltender Lebensmittelknappheit und steigender Lebensmittelpreise vorzubereiten. Eine Erhöhung der Lebensmittelvorräte ist dabei sicherlich kein Schaden. Ebenso wenig wie der Aufbau von Kontakten zu lokalen Landwirten in der Region.

Aber die wirkliche Lösung für diese Krise kann das nicht sein. Obwohl wir mit diesen Methoden unsere Unabhängigkeit von der globalen Nahrungsmittelversorgung erhöhen können, können wir keine wirkliche Unabhängigkeit erreichen, solange wir nicht eine alternative Nahrungsmittelwirtschaft aufgebaut haben.

Unser Engagement für diese Lösungen hängt davon ab, dass wir ihre Bedeutung verstehen. Die Weltmachtsaspiranten haben uns bereits ihre Pläne mitgeteilt. Sie sind für jeden erkennbar, der mit offenen Augen durchs Leben geht und seiner Verantwortung für sich selbst, seine Familie und unserer Gesellschaft gerecht zu werden versucht. Wir wissen, dass die Nahrungsmittelknappheit kommen wird. Und wir wissen auch, dass es ohne Ernährungssouveränität keine echte Souveränität gibt.

Die Zeit des Aussitzens ist vorbei. Es ist an der Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und sich an die Arbeit zu machen, um sicherzustellen, dass unsere Familien nicht davon abhängig sind, dass die Supermarktregale aufgefüllt werden.

3. Akt: COP26

Anfang November 2021 kündigte eine „von der Industrie geführte und von den Vereinten Nationen einberufene“ Allianz privater Banken und Finanzinstitutionen auf der COP26-Konferenz Pläne zur Überarbeitung der Rolle globaler und regionaler Finanzinstitutionen, einschließlich der Weltbank und des IWF, an als Teil eines umfassenderen Plans zur Transformation des globalen Finanzsystems.

Der offiziell erklärte Zweck dieser vorgeschlagenen Überarbeitung ist laut den Mitgliedern der Allianz die Förderung des Übergangs zu einer „Net-Zero-Wirtschaft“. Die von der Gruppe vorgeschlagene Neugestaltung der internationalen Finanzinstitutionen würde laut ihrem kürzlich veröffentlichten Fortschrittsbericht jedoch auch dazu führen, dass diese Institutionen mit den Interessen der Privatbanken, aus denen sich die Allianz zusammensetzt, verschmelzen. Somit würde ein neues System der „globalen Finanzverwaltung“ geschaffen, das die nationale Souveränität der Entwicklungsländer untergräbt, indem sie gezwungen werden, ein Geschäftsumfeld zu schaffen, das als „freundlich“ für die Interessen der Allianzmitglieder gilt. Mit anderen Worten: Die Finanzinteressen, aus denen sich diese Gruppe zusammensetzt, drängen darauf, das gesamte globale Finanzsystem unter dem Deckmantel der Förderung der Nachhaltigkeit zu ihrem Vorteil umzugestalten.

Diese Allianz mit dem Namen Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ) wurde im April von John Kerry, dem Sonderbeauftragten des US-Präsidenten für den Klimawandel, Janet Yellen, US-Finanzministerin und ehemalige Vorsitzende der Federal Reserve, und Mark Carney, UN-Sonderbeauftragter für Klimapolitik und Finanzen und ehemaliger Vorsitzender der Bank of England und der Bank of Canada, gegründet. Carney, der auch Finanzberater des britischen Premierministers für die COP26-Konferenz ist, führt derzeit gemeinsam mit dem US-Milliardär und ehemaligen Bürgermeister von New York City, Michael Bloomberg, den Vorsitz der Allianz.

Bei ihrer Gründung erklärte die GFANZ, dass sie „ein Forum für die strategische Koordination zwischen den Führungskräften von Finanzinstituten aus dem gesamten Finanzsektor bieten würde, um den Übergang zu einer Net-Zero-Wirtschaft zu beschleunigen“ und „die Billionen von Dollar zu mobilisieren, die notwendig sind“, um die Null-Emissionsziele der Gruppe zu erreichen. Zum Zeitpunkt der Gründung der Allianz beschrieb der britische Premierminister Boris Johnson die GFANZ als „Vereinigung der Banken und Finanzinstitute der Welt, die hinter dem globalen Übergang zu einer Net-Zero-Wirtschaft stehen“, während John Kerry feststellte, dass „die größten Finanzakteure der Welt erkennen, dass die Energiewende eine enorme wirtschaftliche Chance darstellt“. Wenn man diese beiden Aussagen zusammen analysiert, scheint es klar zu sein, dass die GFANZ die mächtigsten Privatbanken und Finanzinstitute der Welt hinter dem vereint hat, was sie in erster Linie als „eine riesige kommerzielle Chance“ ansieht, deren Nutzung sie als „planetarisches Gebot“ vermarktet.

GFANZ setzt sich aus mehreren Subsektor-Allianzen zusammen, darunter die Net Zero Asset Managers Initiative (NZAM), die Net Zero Asset Owner Alliance (NZAOA) und die Net Zero Banking Alliance (NZBA). Zusammen beherrschen sie einen beachtlichen Teil der globalen Privatbank- und Finanzinteressen, wobei allein die NZBA derzeit 43 Prozent aller globalen Bankvermögen repräsentiert. Zu den größten Finanzakteuren, die die GFANZ dominieren, gehören die CEOs von BlackRock, Citi, Bank of America, Banco Santander und HSBC sowie David Schwimmer, CEO der London Stock Exchange Group, und Nili Gilbert, Vorsitzende des Investitionsausschusses des David Rockefeller Fund.

Eine weitere mit Rockefeller verbundene Einrichtung, die Rockefeller Foundation, spielte im September eine entscheidende Rolle bei der Gründung von Natural Asset Corporations (NACs). Diese NACs versuchen, eine neue Anlageklasse zu schaffen, die die natürliche Welt sowie die ökologischen Prozesse, die allem Leben zugrunde liegen, unter dem Deckmantel des Schutzes zum Verkauf anbieten würde. Die Hauptakteure der GFANZ, darunter Larry Fink von BlackRock, sind seit langem von den Aussichten der NACs und anderer damit verbundener Bemühungen begeistert, unsere natürliche Welt in Finanzinstrumente zu verpacken (Finanzialisierung), und er hat auch eine Schlüsselrolle bei der Vermarktung einer solchen Finanzialisierung als notwendig zur Bekämpfung des Klimawandels gespielt.

Als Teil der COP26 veröffentlicht die GFANZ – eine wichtige Gruppe auf dieser Konferenz – einen Plan, der darauf abzielt, private Kapitalflüsse in Schwellen- und Entwicklungsländer zu steigern. In der Pressemitteilung des Bündnisses heißt es, dieser Plan konzentriere sich auf die Entwicklung von Länderplattformen, um das mittlerweile enorme private Kapital, das sich für Net-Zero-Projekte engagiert, mit Länderprojekten zu verbinden, die Skalierung von Mischfinanzierungen durch multilaterale Entwicklungsbanken (MDBs) und die Entwicklung hoch integrer, glaubwürdiger globaler Kohlenstoffmärkte. In der Pressemitteilung wird darauf hingewiesen, dass es sich bei diesem „enormen Privatkapital“ um Gelder handelt, die die Mitglieder der Allianz in Schwellen- und Entwicklungsländern investieren wollen und die auf über 130 Billionen Dollar geschätzt werden, und dass – um diese Billionen an Investitionen einzusetzen – das globale Finanzsystem von eben dieser Allianz in Abstimmung mit der Gruppe, die sie einberufen hat, den Vereinten Nationen, umgestaltet wird.

Einzelheiten zum Plan des GFANZ, Billionen von Investitionen seiner Mitglieder in Schwellen- und Entwicklungsländern einzusetzen, wurden im ersten Fortschrittsbericht der Allianz veröffentlicht, der zeitgleich mit der COP26-Konferenz veröffentlicht wurde. Der Bericht beschreibt den kurzfristigen Arbeitsplan und die Ziele der Allianz, die sie kurz und bündig als „Arbeitsprogramm zur Umgestaltung des Finanzsystems“ zusammenfasst.

Der Bericht stellt fest, dass die Allianz von der Phase des „Versprechens“ zur Phase des „Engagements“ übergegangen ist, wobei der Schwerpunkt der Engagement-Phase auf der „Mobilisierung von privatem Kapital in Schwellen- und Entwicklungsländern durch Führung des Privatsektors und öffentlich-private Zusammenarbeit“ liegt. Auf diese Weise will die GFANZ laut dem Bericht eine internationale Finanzarchitektur“ schaffen, die die privaten Investitionen der Allianzmitglieder in diesen Ländern erhöht. Die wichtigsten Ziele in dieser Hinsicht sind die Schaffung von „ehrgeizigen Länderplattformen“ und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Multilateralen Entwicklungsbanken (MDBs) und dem privaten Finanzsektor.

Laut GFANZ wird eine „Länderplattform“ als ein Mechanismus definiert, der „Stakeholder“ zusammenbringt und aufeinander abstimmt, d. h. ein Mechanismus für öffentlich-private Partnerschaften oder sog. Stakeholder-Kapitalismus zu einem bestimmten Thema oder in einer bestimmten Region. Als Beispiel wird die Climate Finance Leadership Initiative (CFLI) von Mike Bloomberg genannt, die unter anderem mit Goldman Sachs und HSBC zusammenarbeitet. Obwohl die bestehenden Beispiele für Länderplattformen, die von der GFANZ angeboten werden, als von Interessengruppen angetrieben dargestellt werden, handelt es sich entweder um Initiativen unter Führung des privaten Sektors, wie die CFLI, oder um öffentlich-private Partnerschaften, die von mächtigen multinationalen Unternehmen und Milliardären dominiert werden. Wie der Journalist und Forscher Iain Davis kürzlich erläuterte, erlauben diese Modelle des „Stakeholder-Kapitalismus“, obwohl sie als eine „verantwortungsvollere“ Form des Kapitalismus dargestellt werden, Unternehmen und privaten Einrichtungen, an der Gestaltung der Vorschriften für ihre eigenen Märkte mitzuwirken, und geben ihnen eine weitaus größere Rolle bei der politischen Entscheidungsfindung, indem sie mit den nationalen Regierungen gleichgestellt werden. Es handelt sich im Wesentlichen um eine kreative Art und Weise, den „Korporatismus“ zu vermarkten, die Definition des Faschismus, die der italienische Diktator Benito Mussolini geprägt hat.

Neben der Schaffung korporatistischer Länderplattformen, die sich auf bestimmte Bereiche und/oder Themen in den Entwicklungsländern konzentrieren, zielt die GFANZ auch darauf ab, multilaterale Entwicklungsbanken (MDBs) und Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen (DFIs) weiter zu „korporatisieren“, um die Investitionsziele der Allianzmitglieder besser erfüllen zu können. Die Allianz beschreibt dies als verstärkte Zusammenarbeit zwischen MDB und dem Privatsektor“. Der GFANZ-Bericht stellt fest, dass die MDBs eine entscheidende Rolle bei der Steigerung der Investitionsströme in den Entwicklungsländern spielen“.

MDBs, wie die Weltbank, werden seit langem dafür kritisiert, dass sie diese Aufgabe erfüllen, indem sie Entwicklungsländer in die Schuldenfalle locken und diese Schulden dann dazu nutzen, um die Länder zu zwingen, die Märkte (insbesondere die Finanzmärkte) zu deregulieren, Staatsvermögen zu privatisieren und unpopuläre Sparmaßnahmen durchzuführen. Der GFANZ-Bericht macht deutlich, dass die Allianz nun versucht, dieselben umstrittenen Taktiken der MDBs anzuwenden, indem sie den Entwicklungsländern eine noch stärkere Deregulierung „vorschlägt“, um „grüne“ Investitionen von Allianzmitgliedern zu erleichtern.

In dem Bericht heißt es ausdrücklich, dass die MDBs eingesetzt werden sollten, um die Entwicklungsländer zu veranlassen, „die richtigen hochrangigen, bereichsübergreifenden Rahmenbedingungen“ für die Investitionen der Allianzmitglieder in diesen Ländern zu schaffen. Die deutlich höheren Niveaus privater Kapitalinvestitionen, die laut GFANZ erforderlich sind, um Net-Zero zu erreichen, erfordern, dass die MDBs genutzt werden, um die Entwicklungsländer zu veranlassen, „ein investitionsfreundliches Geschäftsumfeld zu schaffen, einen wiederholbaren Rahmen für den Einsatz privater Kapitalinvestitionen und eine Pipeline bankfähiger Investitionsmöglichkeiten“. Der GFANZ stellt dann fest, dass „privates Kapital und Investitionen in diese Projekte fließen werden, wenn Regierungen und politische Entscheidungsträger die entsprechenden Bedingungen schaffen“, d.h. ein Umfeld für Investitionen des Privatsektors ermöglichen.

Mit anderen Worten: Durch die vorgeschlagene stärkere Beteiligung des Privatsektors an den MDBs, wie der Weltbank und den regionalen Entwicklungsbanken, versuchen die Mitglieder der Allianz, die MDBs zu nutzen, um den Entwicklungsländern weltweit eine massive und umfassende Deregulierung aufzuzwingen, indem sie den Dekarbonisierungsschub als Rechtfertigung nutzen. Die MDBs müssen die Entwicklungsländer nicht länger in die Schuldenfalle locken, um eine Politik zu erzwingen, die ausländischen und multinationalen Unternehmen des Privatsektors zugutekommt, da Rechtfertigungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel nun für dieselben Zwecke verwendet werden können.

Diese neue Art und Weise der MDBs und ihre Verschmelzung mit dem Privatsektor ist letztlich das, was der GFANZ im Hinblick auf eine „Neugestaltung“ dieser Institutionen vorschlägt. Der GFANZ-Vorsitzende und BlackRock-CEO Larry Fink bezog sich auf einer COP26-Podiumsdiskussion am 2. November ausdrücklich auf den Plan, diese Institutionen zu überarbeiten, als er sagte: „Wenn wir den Klimawandel in den Schwellenländern ernsthaft angehen wollen, müssen wir uns wirklich auf die Neugestaltung der Weltbank und des IWF konzentrieren.“

Und Fink weiter: „Sie sind der vorrangige Kreditgeber, und es fließt heute nicht genug privates Kapital in die Schwellenländer, weil das politische Risiko zu hoch ist, und es wird nicht in Brachflächen investiert – wenn es uns ernst damit ist, das Investitionskapital in den Schwellenländern zu erhöhen […] Ich fordere die Eigentümer dieser Institutionen, die Kapitaleigner, auf, sich darauf zu konzentrieren, wie wir diese Institutionen neu konzipieren und ihre Satzung überdenken können.“

Die von der GFANZ vorgeschlagenen Pläne zur Neugestaltung der MDBs sind besonders alarmierend, wenn man bedenkt, dass durchgesickerte US-Militärdokumente zeigen, dass diese Banken im Wesentlichen als „Finanzwaffen“ betrachtet werden, die als „Finanzinstrumente und diplomatische Instrumente der USA“ sowie als Instrumente des „gegenwärtigen globalen Regierungssystems“ eingesetzt werden und die dazu dienen, Entwicklungsländer zu zwingen, politische Maßnahmen zu ergreifen, die sie sonst nicht ergreifen würden.

In Anbetracht von Finks Äußerungen sollte es nicht überraschen, dass der GFANZ-Bericht feststellt, dass die Bemühungen um die Einrichtung von „Länderplattformen“ und die Änderung der Funktionsweise und der Satzungen der multilateralen Entwicklungsbanken eine Schlüsselkomponente bei der Umsetzung der geplanten Empfehlungen sind, die darauf abzielen, „den neuen Bretton-Woods-Moment zu nutzen“ und das System der „Global Financial Governance“ so umzugestalten, dass es „wirtschaftliche Stabilität und nachhaltiges Wachstum fördert“.

Wie in anderen GFANZ-Dokumenten und auf ihrer Website erwähnt, ist das Ziel der Allianz die Umgestaltung des globalen Finanzsystems, und aus den Erklärungen der Mitglieder und den Dokumenten der Allianz geht klar hervor, dass das Ziel dieser Umgestaltung darin besteht, die Investitionsziele der Allianzmitglieder über das derzeit Mögliche hinaus zu erleichtern, indem klimawandelbedingte Vorgaben und nicht Schulden als Mittel zu diesem Zweck eingesetzt werden.

Angesichts der Mitgliedschaft der GFANZ und der Ambitionen ihrer Mitglieder mag sich der geneigte Leser fragen, warum die Vereinten Nationen eine solche zweifelhafte Initiative unterstützen sollten. Arbeiten die Vereinten Nationen nicht in erster Linie mit nationalen Regierungen und nicht mit privatwirtschaftlichen Interessen zusammen?

Obwohl dies sicherlich die vorherrschende öffentliche Wahrnehmung der Vereinten Nationen ist, folgt die Organisation seit Jahrzehnten einem „Stakeholder-Kapitalismus“-Modell, das den privaten Sektor und milliardenschwere „Philanthropen“ gegenüber den nationalen Regierungen privilegiert, wobei letztere lediglich die Aufgabe haben, ein „förderliches Umfeld“ für die von den ersteren geschaffenen und ihnen zugutekommenden politischen Maßnahmen zu schaffen.

In einer Rede vor dem Weltwirtschaftsforum im Jahr 1998 machte Generalsekretär Kofi Annan diesen Wandel deutlich:

„Die Vereinten Nationen haben sich seit unserem letzten Treffen hier in Davos verändert. Die Organisation hat eine vollständige Überarbeitung erfahren, die ich als eine „stille Revolution“ bezeichnet habe […] Es hat ein grundlegender Wandel stattgefunden. Früher hatten die Vereinten Nationen nur mit Regierungen zu tun. Inzwischen wissen wir, dass Frieden und Wohlstand ohne Partnerschaften zwischen Regierungen, internationalen Organisationen, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft nicht zu erreichen sind […] Die Aufgaben der Vereinten Nationen betreffen die Unternehmen der Welt.“

Da die UNO nun im Wesentlichen ein Vehikel zur Förderung des Stakeholder-Kapitalismus ist, ist es nur passend, dass sie eine Gruppe wie die GFANZ einberuft und deren Bemühungen unterstützt, dieses Stakeholder-Kapitalismus-Modell auf andere Institutionen auszuweiten, die an der Global Governance beteiligt sind, insbesondere an der Global Financial Governance. Den GFANZ-Mitgliedern, d.h. vielen der größten Privatbanken und Finanzinstitute der Welt, zu erlauben, mit den MDBs zu fusionieren, das Global Financial Governance System neu zu gestalten und mehr Kontrolle über politische Entscheidungen in der aufstrebenden Welt zu erlangen, ist der wahr gewordene Traum der Banker. Um so weit zu kommen, mussten sie nur genügend Menschen davon überzeugen, dass solche Veränderungen aufgrund der wahrgenommenen Dringlichkeit des Klimawandels und der Notwendigkeit einer schnellen Dekarbonisierung der Wirtschaft notwendig sind. In der Praxis wird das Ergebnis jedoch kaum eine „grünere“ Welt sein, sondern eine Welt, die von einer kleinen Finanz- und Technokratenelite beherrscht wird, der es freisteht, sowohl vom „Naturkapital“ als auch vom „Humankapital“ zu profitieren und es zu plündern.

Heute werden die MDBs als Machtinstrumente eingesetzt, die Schulden nutzen, um Entwicklungsländer zu zwingen, eine Politik umzusetzen, die eher ausländischen als ihren eigenen nationalen Interessen dient. Wenn es nach dem Willen der GFANZ geht, werden die MDBs von morgen dazu benutzt werden, die nationale Souveränität im Wesentlichen zu beseitigen, die natürlichen Werte (z.B. Ökosysteme, ökologische Prozesse) der Entwicklungsländer zu privatisieren und den immer mehr entrechteten Bevölkerungen eine zunehmend technokratische Politik zu oktroyieren, die von Institutionen der Global Governance und Think Tanks entworfen wurde.

Obwohl sich die GFANZ in die hochtrabende Rhetorik der Rettung des Planeten gehüllt hat, laufen ihre Pläne letztlich auf einen von Unternehmen geführten Coup hinaus, der das globale Finanzsystem noch korrupter und räuberischer machen und die Souveränität der nationalen Regierungen in den Entwicklungsländern weiter einschränken wird.

3. Akt: Das simulierte Leben

Videospiele und Social Media sind gefährlich. Das ist bekannt. Sie verursachen Glücksgefühle aufgrund von Dopaminstößen, die mit den virtuellen Belohnungen einhergehen. Die Gefährlichkeit besteht in der Aktivierung unseres realen körperlichen Belohnungszentrums aufgrund von virtuellen Aktivitäten. Da ist die Frage legitim, welche Belohnungen die reale Welt bietet, die mit dem am Bildschirm ausgelösten Dopaminrausch mithalten kann? Ist es aus  individueller Perspektive nicht viel reizvoller und viel einfacher, sich mehr und mehr in die virtuelle Welt zurückzuziehen, um glücklich zu sein?

Facebook möchte bekanntlich die ganze Menschheit glücklich machen. Deshalb heißt Facebook jetzt nicht mehr Facebook, sondern Meta und hat Anfang November 2021 mit dem Rebranding sein virtuelles Universum vorgestellt und es Metaversum genannt.


Auch andere große Technologieunternehmen beteiligen sich. Unternehmen, die Spiele-Software entwickeln, Chip-Hersteller und Hardware-Entwickler. Gemeinsam werden sie eine völlig neue Branche schaffen, die neben der künstlichen Intelligenz (KI) bestehen wird: die Künstliche Realität.

Für diejenigen, die sich darauf einlassen, wird das Metaversum das menschliche Gehirn völlig neu verdrahten. Es wird in unser Gehirn eindringen. Es wird unser Gehirn beherrschen. Es wird eine endlose Quelle von Dopaminstößen bieten, da wir visuell, geistig und emotional stimuliert werden.

Es wird die Arbeitswelt, die soziale Welt, das Klassenzimmer, die Bildung und die Unterhaltung beherrschen.

Endlich müssen wir unser Leben nicht mehr selbst leben, reale Erlebnisse verarbeiten, aus ihnen lernen im Laufe vieler Jahre, sondern können unser Leben vollends simulieren.

Es wird den Traum des Transhumanismus erfüllen, für immer als ein KI-Programm zu leben, das in einem personalisierten, zustandslosen Avatar verkörpert ist.  Die lang ersehnte digitale Wiederauferstehung unserer Eltern und Großeltern steht bevor.

Das Metaversum wird jedes Byte an Daten aus unserem Leben aufsaugen, um das zu ermöglichen, was Dr. Soshanna Zuboff „Überwachungskapitalismus“ nennt. Jeder Wimpernschlag, jeder Gesichtsausdruck, jede Facette des emotionalen und physischen Zustands – das Metaversum wird weit mehr über uns wissen, als wir jemals über uns wissen werden.


Wenn Mark Zuckerberg sagt: „Die Zukunft ist privat“, dann lügt er natürlich ein wenig. Denn in Wirklichkeit wird es keinerlei Privatsphäre geben. Das Metaversum wird uns nicht unbedingt sagen, was wir denken sollen, aber es wird unsere Denkweise völlig verändern. Es wird unsere logischen Schaltkreise so umstellen, dass wir nicht mehr unterscheiden können, was real ist und was nicht.

Um die oben bemühte Metapher des Spielfilms noch einmal aufzugreifen – wir nähern uns mit großen Schritten der Matrix. Oder dem 2018 erschienenen Film Ready Player One. Darin wird eine dystopische Welt voller Armut und Elend in ein sofortiges Utopia verwandelt, indem man einfach sein Virtual-Reality-Headset aufsetzt. Das erinnert stark an die Aussage des Weltwirtschaftsforums: „Sie werden nichts besitzen und glücklich sein.“

Wie wird das Metaversum das Wirtschaftssystem der Welt verändern? Zuckerberg sieht eine Vermischung von realer und virtueller Wirtschaft. Es wird austauschbare Währungen geben. Man könnte eine Pizza im Metaversum kaufen, sie sich aber nach Hause liefern lassen. Oder andersherum.

Zusammenfassung

Die neue Weltordnung sieht in ihrer Endausbaustufe die absolute Kontrolle über jeden Aspekt unseres Lebens vor, eines jeden Menschen auf diesem Planeten, über unsere Bewegungen, unsere Aktivitäten, unsere Beschäftigungen, unsere Transaktionen, unsere Interaktionen mit anderen Menschen, das alles hinunter bis auf die Ebene des einzelnen Individuums. Diese vollständige Kontrolle über unser Leben in jedweder Hinsicht erfolgt durch die Zentralisierung von Macht in den Händen weniger, nicht demokratisch legitimierter Oligarchen, die sich zu einer selbsternannten Elite zählen und ein technokratisches Netz aufbauen und nutzen, um ihre Kontrolle global umzusetzen.

So war es bereits in meinem Blog-Beitrag zur Post-Corona-Weltordnung vom 13. April 2020 zu lesen. Den Blick in die Glaskugel kann jeder tätigen. Er muss ihn nur wagen. Nicht jedem wird gefallen, was er in der Glaskugel zu sehen bekommt. Das ist sicher. Aber es ändert nichts an dem, was ist. Es ist unsere Verantwortung. Die Verantwortung eines jeden Einzelnen, sein Leben zu gestalten.

Die Corona-Scheinpandemie war ganz offensichtlich nur das Vorspiel. Unter dem Vorwand einer nicht existierenden gesamtgesellschaftlichen gesundheitlichen Bedrohung wurden Dinge auf den Weg gebracht, die die Grundlage bilden werden für die Umsetzung der oben beschriebenen Szenarien.

Zu diesen Dingen gehören die umfangreiche Zensur unliebsamer Wahrheiten z.B. bei Google, YouTube, Twitter etc. sowie die Diffamierung in den sog. Mainstream-Medien derer, die diese unliebsamen Wahrheiten äußern. Damit ist das Wahrheitsministerium aus George Orwell’s dystopischem Buch 1984 Wirklichkeit geworden.

Zu diesen Dingen gehört die faktische Abschaffung unserer freitlich-demokratischen Grundordnung. Die Würde des Menschen, die Meinungsfreiheit, die körperliche Unversehrtheit – das alles wurde relativiert und teilweise bis zur Unkenntnis verstümmelt. Ursprünglich unveräußerliche Grundrechte wurden den Menschen aberkannt und deren Zuerkennung an Bedingungen geknüpft.

Zu diesen Dingen gehört somit auch die Abkehr von der offenen und die Hinwendung zur geschlossenen Gesellschaft, deren Zugangsmöglichkeit für den Einzelnen über die nachstehend genannten Technologien gesteuert werden können.

Zu diesen Dingen gehören folglich auch die Einführung von Corona-Apps und von digitalen Impfpässen, wodurch nicht nur festgestellt werden kann, wer sich mit wem wo und wie lange aufhält, sondern auch der Ausschluss vom gesellschaftlichen Leben gewährleistet werden kann. Der digitale Impfpass ist der erste Schritt zum Social Credit Score, der in China bereits Realität ist.

Zu diesen Dingen gehört auch, dass unsere Kinder in dem Glauben aufwachsen, eine Gefährdung für andere Menschen, für unsere Gesellschaft, ja für unseren ganzen Planeten zu sein.

Und zu diesen Dingen gehört auch das sog. Social Distancing – dass wir also zu lassen lernen, was den Menschen zum Menschen macht: das Miteinander.

Darüber hinaus entstehen neue Technologien, denen, dem Rattenfänger von Hameln gleich, die Menschen bereit sind, freiwillig zu folgen, wie z.B. Amazon’s Alexa oder Facebook’s Metaverse.

Das digitale Zentralbankgeld (CBDC) zur Sicherung eines bedingten Grundeinkommens in Verbindung mit einem umfänglichen Social Credit Score wird die Repressionskosten des Einzelnen und einer ganzen Gesellschaft auf ein Minimum reduzieren und damit den Neo-Feudalismus vollenden.

Epilog

Reale Welt und virtuelle Welt werden in den kommenden Jahren für die meisten Menschen mehr und mehr verschmelzen. Dadurch wird es für die Mehrzahl der Menschen möglich, die zukünftigen Entbehrungen der realen Welt virtuell zu kompensieren. Und diese Entbehrungen werden kommen. Sie wurden mit dem 1. Akt eingeläutet und für jeden spürbar und teilweise im 2. und 3. Akt beschrieben. Weitere Akte werden folgen.

Landwirtschaft als globaler Übeltäter. Fleisch als globaler Übeltäter. Kohlendioxid als globaler Übeltäter. In einem Wort: der Mensch als globaler Übeltäter. Social Engineering mittels NLP par excellence.

Gentechnisch veränderte Nahrungsmittel. Im Labor gezüchtetes „Fleisch“. Insektenburger. Bewegungs- und Reisebeschränkungen. Gentechnisch veränderte Menschen.

Die Buzz-Words der Neuzeit sind Carbon-Tax, Net-Zero, Total Zero, Carbon-Footprint etc.

Was bleibt, ist der immer währende Konflikt: Zwang vs. Wahl. Möchte ich selbst entscheiden können oder soll jemand anderer für mich entscheiden? Oder auf den Punkt gebracht: Individualismus vs. Kollektivismus?

Es liegen beinahe unendlich viele Erkenntnisse vor hinsichtlich der Umsetzung kollektivistischer Gesellschaftsformen in Form von Millionen Toter in der Sowjetunion, in Nazi-Deutschland oder in Mao’s China. Dort herrschte Zwang anstatt individueller Wahlmöglichkeit. Dort definierte eine selbsternannte Machtelite, was kollektiv wünschenswert war. Was geglaubt werden sollte. Welche Wahrheit zu gelten hatte. Wer eine abweichende Meinung hatte, wurde nicht sehr alt. Das Ganze nannte sich Sozialismus.

Die Parallelen zu dem, was seit März 2020 in diesem Land und im Großteil der Welt geschieht, sollten auch für den eingefleischten Mainstream-Konsumenten erkennbar sein.

Ich habe ganz große Zweifel daran, ob man die individuelle Freiheit und die eigene Verantwortung überbewerten kann.

Mal schauen, wie alt ich werde.