BSR 79: Klimawandel revisited

Manche Dinge sterben nicht aus. Bereits seit langem wissen Psychologen, dass ein Großteil der Menschen bereit ist, alles zu glauben, wenn es vehement und oft genug wiederholt wird. Man denke nur an die armen Lemminge und ihren scheinbaren kollektiven Selbstmord. Dieses dargebotene (wenn auch fabrizierte und damit falsche) Narrativ war offenbar derart überzeugend, dass es als Redewendung sogar Einzug in die deutsche Alltagssprache gehalten hat. Ein jeder weiß, was beim Stichwort „Lemminge“ gemeint ist.[1]

Die Sache mit dem Klimawandel scheint ähnlich gelagert zu sein. Natürlich gibt es einen Klimawandel. Daran dürfte kaum jemand zweifeln. Das Klima wandelt sich stetig, seit Jahrtausenden, Jahrmillionen, hat sich in der Vergangenheit gewandelt und wird sich auch in Zukunft wandeln.

Einzig die Frage, welchen Einflussfaktoren der Klimawandel unterliegt, insbesondere welchen Einfluss das menschliche Verhalten auf das Klima ausmacht, führt zu kontroversen Diskussionen. Oder besser gesagt, sollte zu kontroversen Diskussionen führen. Denn der offene Debattenraum, das elementarste Kennzeichen einer Demokratie, erscheint an dieser Stelle deutlich verengt.

Bereits Noam Chomsky erkannte vor Jahrzehnten und formulierte es treffend: „Der schlaueste Weg, Menschen passiv und folgsam zu halten, ist, das Spektrum akzeptierter Meinungen strikt zu limitieren, aber innerhalb dieses Spektrums sehr lebhafte Debatten zu erlauben.“

Und auf welche Art und Weise lässt sich das Spektrum akzeptierter Meinungen limitieren?

Die Antwort darauf liefert Ramin Peymani, der es derart prägnant auf den Punkt brachte, dass es fast schmerzt: „Wer Kritiker als Leugner bezeichnet, will Sachfragen zu Glaubensfragen machen, um Widerspruch zur Ketzerei erklären zu können.“

Wir merken uns: Überall dort, wo Kritiker als Leugner bezeichnet werden, soll der Debattenraum eingeschränkt werden. Der Kampfbegriff „Klimaleugner“ ist daher kein Zufallsprodukt. Er verengt nicht nur den Debattenraum, sondern erhebt das Thema „Klima“ zur Ideologie, wenn nicht sogar zur Religion, um es der Sachebene zu entziehen.

Apropos Sachebene – kommen wir zu ebenjener zurück.

Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass jedes extreme Wetterereignis auf den Klimawandel, ehemals auch gerne globale Erwärmung genannt, zurückgeführt wird?

Oder fällt Ihnen eine Ausnahme ein?

Zu heiß – Klimawandel.[2] 

Zu kalt – Klimawandel.[3]

Zu trocken – Klimawandel.[4]

Zu nass – Klimawandel.[5] 

Und es gibt immer einen „Klimawissenschaftler“ an irgendeiner Universität, der bereit ist, eine Erklärung abzugeben, in der er die Schuld an der aktuellen Katastrophe auf unseren verschwenderischen Umgang mit fossilen Brennstoffen schiebt.[6] 

Bin ich der Einzige, der da misstrauisch wird?

Was steckt hinter all diesen Behauptungen, die entgegengesetzten Effekten dieselbe Ursache zuschreiben?

Wie wäre es mit folgender Hypothese? Obskure Metriken und hochspekulative Modelle. Mischen Sie diese Zutaten zusammen und siehe da – Sie können jedes beliebige Ergebnis erzielen. Je furchterregender, desto besser natürlich. „Sintflutartiger Regen“ ist eine viel bessere Schlagzeile als ‚Starkregen‘.[7] 

Schauen wir uns an, wie das funktioniert – ein Beispiel.

Hier ist die Behauptung:

Durch den Klimawandel werden die Luftturbulenzen unbeständiger und Flugreisen damit gefährlicher.[8] 

Das klingt beängstigend. Aber stimmt das auch?

Nein, nicht, wenn wir uns die Daten ansehen, d. h. die harten Fakten, die wir leicht überprüfen können.

Wenn der Klimawandel die Turbulenzen tatsächlich erheblich verschlimmern würde, wäre ein entsprechender Anstieg dieser Unfälle zu erwarten. Doch trotz des Anstiegs der jährlichen Zahl der Fluggäste in den USA von etwa 400 Millionen im Jahr 1989 auf fast eine Milliarde im Jahr 2018 sind die turbulenzbedingten Unfälle konstant geblieben.[9]

Die Daten stützen die Behauptung also nicht. Sie deuten vielmehr darauf hin, dass der Zusammenhang zwischen Turbulenzen und Klimawandel entweder vernachlässigbar gering oder gar nicht vorhanden ist.[10]

Der Mitverfasser der in einem BBC-Artikel zitierten Originalstudie gab dies sogar zu.

„Wenn wir [Daten bis zum Jahr 2002] zu den früheren Ergebnissen hinzufügen, verschwindet die statistische Signifikanz, die dem … nordatlantischen Winter-Jetstream zugewiesen wurde“.

Dies wurde in dem BBC-Artikel natürlich geflissentlich weggelassen.

Die Diskrepanz zwischen obskuren Metriken und hochspekulativen Modellen und beobachtbaren Daten ist nicht auf die Turbulenzen beschränkt.

Generell steht das Narrativ der „Klimakrise“ auf einem wackeligen Fundament.

Schauen wir uns drei weitere Beispiele an.

Die nichtexistierende Zunahme von Extremwetterlagen: Die Zahl der hydrologischen, meteorologischen und klimatologischen Katastrophen ist seit 2000 weitgehend konstant. Wenn der Klimawandel zu mehr extremen Wetterereignissen führen würde, wäre ein deutlicher Anstieg dieser Zahlen zu erwarten. Stattdessen zeigen die Daten auch hier keinen solchen Anstieg.[11]

Der nichtexistierende Anstieg von Todesfällen: Die Zahl der Todesfälle durch meteorologische, hydrologische und klimatologische Katastrophen hat ebenfalls nicht zugenommen. Dies ist eine wichtige Kennzahl, da sie die Folgen dieser Ereignisse für den Menschen direkt widerspiegelt. Obwohl häufig behauptet wird, dass der Klimawandel das Wetter „tödlicher“ macht, wird dies durch die Daten nicht bestätigt.[12]

Der ausbleibende Anstieg der Kosten: Der prozentuale Anteil der weltweiten Wetterschäden am globalen BIP ist nicht wesentlich gestiegen.[13] Dies ist eine weitere wichtige Kennzahl, da sie die wirtschaftlichen Auswirkungen von klimabedingten Katastrophen beschreibt. Wenn der Klimawandel diese Ereignisse wirklich verschlimmern würde, wäre ein steigender Trend bei den wirtschaftlichen Verlusten im Verhältnis zum globalen BIP zu erwarten.

Unerwähnt bleibt hier der ursprüngliche Zweck, zu dem der sogenannte Weltklimarat gegründet wurde.

Ebenfalls unerwähnt bleiben hier die Unregelmäßigkeiten, die unter dem Begriff „Climate Gate“ bekannt geworden sind sowie viele andere „Kuriositäten“.

Diese und andere Fakten wurden auf diesem Sender in anderen Blog-Beiträgen thematisiert, z. B. in „Klimawandel condensed“[14] oder „Klima – Der Film“.[15]

Welche Schlussfolgerung lässt sich ziehen:

Der Rückgriff auf obskure Messgrößen und hochspekulative Modelle zur Untermauerung des Klimakrisen-Narrativs vernebelt eher die Wahrheit, anstatt sie ans Tageslicht zu fördern.

Indem sie sich auf Projektionen und Modelle statt auf beobachtbare Daten konzentrieren, stellen sogenannte Umweltaktivisten, „Klimawissenschaftler“, aufmerksamkeitsgierige Politiker und Clickbait-Medien Behauptungen auf, die schwer zu überprüfen und leicht zu manipulieren sind.

Die Angst, die durch die „Klimakrise“ geschürt wird, steht in keinem Verhältnis zu dem, was die tatsächlichen Daten zeigen. Deshalb bewahrheiten sich die zahlreichen und gebetsmühlenartig wiederholten Weltuntergangsprognosen auch nie.[16] 

Das bedeutet nicht, dass man Umweltfragen ignorieren sollte. Wir leben alle auf demselben Planeten. Wir alle wollen saubere Luft atmen und sauberes Wasser trinken.

Es bedeutet jedoch, dass wir Behauptungen über eine drohende Klimakatastrophe, der wir alles andere unterordnen müssen, mit einer besonders großen Portion Skepsis begegnen sollte. Diese Behauptungen sollten durch beobachtbare, messbare Daten untermauert werden.

In Anbetracht der Tatsache, dass Politiker und Regierungsbehörden jedes Jahr zig Milliarden unserer Steuergelder ausgeben, um „den Planeten zu retten“, wäre das wohl das Mindeste, was sie tun könnten: uns einige harte Fakten liefern, anstatt unbewiesene Behauptungen aufzustellen.[17]  

Nur wenn wir uns auf beobachtbare Daten konzentrieren, können wir eine fundiertere, faktenbasierte und damit rationale Diskussion über unsere ökologischen Herausforderungen führen und darüber, wie wir sie am besten meistern.

Das ist der Weg zu praktischen, praxisnahen Lösungen.

Das Spiel mit der Schuld – „es ist der Klimawandel“ – bringt uns nicht weiter.

Mal ehrlich – das Klimageschehen auf unserem wunderbaren Planeten ist derart komplex, da muss doch selbst den weniger Vernunftbegabten schon einmal der Gedanke gekommen sein, dass es abwegig ist, diese Komplexität auf eine einzelne Größe namens CO2 als relevanten Beeinflussungsfaktor reduzieren zu wollen, dem alles, ja, wirklich alles unterzuordnen ist.

Aber – und schließt sich der Kreis – wie ich bereits einleitend schrieb: Bereits seit langem wissen Psychologen, dass ein Großteil der Menschen bereit ist, alles zu glauben, wenn es vehement und oft genug wiederholt wird.

Nun ja, dass sich den meisten Menschen nicht erschließt, dass die „Klimahysterie“ ein brillantes Geschäftsmodell ist, ist hingegen durchaus nachvollziehbar. Denn die strategischen Dimensionen sind in der Regel jenseits dessen, was dem „Normalbürger“ vertraut ist. Aber auch das lässt sich aufklären:


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Lemminge

[2] https://www.chathamhouse.org/2024/08/heatwaves-extreme-heat-and-climate-change

[3] https://cpo.noaa.gov/research-links-extreme-cold-weather-in-the-united-states-to-arctic-warming/

[4] https://yaleclimateconnections.org/2023/05/climate-change-and-droughts-whats-the-connection/

[5] https://www.climatehubs.usda.gov/hubs/northeast/topic/when-it-rains-it-pours-how-climate-change-fuels-heavier-rains

[6] https://www.democracynow.org/2024/9/30/hurricane_helene_climate_crisis

[7] https://web.archive.org/web/20241004103009/https://au.news.yahoo.com/web/20241004103009/https://au.news.yahoo.com/least-five-feared-dead-bosnian-101648452.html

[8] https://www.bbc.com/future/article/20240524-severe-turbulence-climate-change-singapore-airlines

[9] https://www.ntsb.gov/safety/safety-studies/Documents/SS2101.pdf

[10] https://www.airlines.org/dataset/annual-results-u-s-airlines-2/

[11] https://ourworldindata.org/grapher/natural-disasters-by-type?country=Drought~Flood~Extreme+weather~Extreme+temperature~Volcanic+activity~Landslide~Wildfire~Glacial+lake+outburst+flood~Dry+mass+movement~Wet+mass+movement~Fog

[12] https://ourworldindata.org/natural-disasters

[13] https://rogerpielkejr.substack.com/p/global-disaster-losses1990-2023

[14] http://bloggah.de/bsr-10-klimawandel-condensed/

[15] http://bloggah.de/bsr-72-klima-der-film/

[16] https://www.aei.org/carpe-diem/18-spectacularly-wrong-predictions-were-made-around-the-time-of-the-first-earth-day-in-1970-expect-more-this-year/

[17] https://web.archive.org/web/20240406210943/https://www.whitehouse.gov/briefing-room/statements-releases/2024/04/04/biden-harris-administration-announces-historic-20-billion-in-awards-to-expand-access-to-clean-energy-and-climate-solutions-and-lower-energy-costs-for-communities-across-the-nation/