BSR 87: Wenn Wissenschaft zur Moral wird, gerät die Demokratie ins Wanken

Eine Klimastudie wird veröffentlicht – und sofort medial gefeiert. Politiker zitieren sie. Dann: Rückzug. Was bleibt? Ein Narrativ, das bereits Politik und Öffentlichkeit geprägt hat. Nicht Betrug – sondern ein Systemfehler.

Unsicherheit? Unerwünscht. Fragen? Verboten. Wer zweifelt, gilt als verantwortungslos. Die Logik: „Jetzt ist nicht die Zeit für Zweifel.“

Echokammern sind kein Zufall. Dringlichkeit und moralische Aufladung schließen den Diskurs. Ergebnis: Fanatiker. Sie entstehen nicht trotz, sondern wegen fehlender Debattenräume.

Systemkorrektur braucht Mut – und Regeln. Helden retten nichts. Nur Transparenz, institutionelle Prüfungen und klare Mechanismen wirken.

Volksvetos als Notbremse? Direkte Bürgerbeteiligung könnte Entscheidungen korrigieren – wenn sie sorgfältig umgesetzt wird. Andernfalls droht Populismus, Kurzschlussreaktionen, Überlastung. Die zentrale Frage: Wollen wir offene Debatten oder absolute Gewissheit? Denn absolute Gewissheit ist die bequemere Illusion – und gefährlich für Wissenschaft, Politik und Demokratie.

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